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Guido Speckmann über die Transparenzforderung bei Drittmitteln

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Schön und gut. Auf »hochschulwatch.de« kann nun gezielt recherchiert werden, ob Konzerne, die auch mit Waffen Geschäfte machen, an deutschen Hochschulen Forschungsprojekte und Stiftungsprofessuren finanzieren oder Deutschlandstipendien an Studierende vergeben. Rheinmetall, Airbus und TyssenKrupp zum Beispiel tun das. Was sich aber hinter einer Stiftungsprofessur für Werkstoffwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum im Einzelnen verbirgt, ist nicht so schnell ermittelbar.

Der Ruf der NGO Transparency International und der Gewerkschaft GEW nach klaren Regeln für die Annahme von Forschungsaufträgen und die Offenlegung fremdfinanzierter Projekte ist somit so richtig wie unzureichend. Richtig, weil man nur so einen genauen Überblick vor allem auch über den Inhalt der Forschungen bekommen kann. Unzureichend, weil der Einfluss der Wirtschaft insbesondere auf die MINT-Fächer dadurch lediglich festgestellt, nicht aber unterbunden wird. So kann selbst der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz sagen, der kritische Blick auf die Hochschulen sei völlig in Ordnung.

Die Transparenzforderung müsste somit durch eine Diskussion über die strukturelle Unterfinanzierung der Hochschulen ergänzt werden. Und über die Dominanz des Glaubens an die Überlegenheit der Markt- und Wettbewerbssteuerung auch in der Hochschullandschaft. Denn beides bringt Unis und FHs erst in die Situation, zunehmend um Drittmittel und Stiftungsprofessuren werben zu müssen.

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