Dreyer für mehr Kontrolle

Gottschalk-Honorar

  • Lesedauer: 1 Min.

Nach dem Wirbel um ein Honorar für TV-Star Thomas Gottschalk dringt die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) auf mehr Kontrollen. Die Aufsichtsgremien von ARD und ZDF sollten auch die Tochterfirmen der Sender unter die Lupe nehmen, sagte die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder dem Magazin »Cicero« (Juli-Ausgabe). »Natürlich machen solche Verträge und die Höhe der Honorare ohne Gegenleistung wie im Fall von Thomas Gottschalk mehr als nachdenklich.«

Die ARD hatte die Talkreihe »Gottschalk live«, die der Showmaster einst im Ersten moderiert hatte, nach 70 Folgen abgesetzt. Nach Angaben des Filmverbands Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG Dok), der vom WDR Aufklärung verlangt hat, waren ursprünglich gut doppelt so viele Shows geplant. Kürzlich wurde bekannt, dass Gottschalk dennoch das volle Honorar in Millionenhöhe kassierte. Die Aufsichtsgremien waren nicht beteiligt, weil nicht die Sender, sondern ihre Werbe-Tochterfirmen gezahlt hatten - allerdings ist laut WDR kein Geld aus Rundfunkbeiträgen geflossen. Der WDR-Rundfunkrat forderte inzwischen, in Zukunft auch bei ausschließlich werbefinanzierten Programmvorhaben mitreden zu dürfen.

Dreyer sagte »Cicero«, es gebe den »starken Wunsch vieler Ministerpräsidentinnen und -präsidenten, den Umfang von Werbung und Sponsoring zu reduzieren«. Eine völlige Werbefreiheit von ARD und ZDF lehnte die rheinland-pfälzische Regierungschefin jedoch ab. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.