Afrika, Erde, Pluto ...

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Der Mensch ist seit Anbeginn der Zeiten zum Reisen verdammt. Ein Häuflein war es nur, das sich vor Zehntausenden von Jahren von Afrika aus auf die Reise machte. Da gehörten wir noch zur Gattung des Homo sapiens. Heute nennen wir uns Homo sapiens sapiens, den »besonders weisen, klugen Menschen«.

Darin steckt Wahrheit, Selbstgewissheit, aber auch eine gehörige Portion Hybris. Doch einen Weg zurück gab es weder für unsere Vorfahren aus Afrika noch gibt es einen für uns. Immer geht es darum herauszufinden, was jenseits des Horizonts auf uns wartet. Rund fünf Milliarden Kilometer Wegstrecke legte die Sonde »New Horizons« zurück, bevor sie Mitte dieser Woche am Rand des Sonnensystems am Zwergplaneten Pluto vorbeiflog.

Was kommt hinter dem Horizont? Im grandiosen Science-Fiction-Epos »2001 - Odyssee im Weltraum« lässt Stanley Kubrick seinen Astronauten in den Strudel von Zeit und Raum fliegen. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft werden durcheinandergewirbelt. Am Ende dieser Neuordnung steht die Endgültigkeit des Todes zur Debatte. Der Verblichene befindet sich wieder am Beginn seiner Reise.

Was aber wird dann mit Gott? Für einen winzigen Moment werden wir in einen Spiegel blicken, dann aber diesen Eindruck sofort wieder vergessen. Der Moment dürfte ähnlich flüchtig sein, wie der von Douglas Adams in »Per Anhalter durch die Galaxis« beschriebene Augenblick, als einem Mädchen in einem Café die Antwort auf die Frage einfiel, wie die Welt gut und glücklich werden könnte. Kaum war ihr die Antwort im Sinn, wurde die Erde von den Vogonen in die Luft gesprengt, um einer intergalaktischen Umgehungsstraße Platz zu machen. Vogonen, jene auf die Einhaltung von ehernen bürokratischen Prozeduren pochenden Buchhalter der Galaxis, haben eine verblüffende äußerliche und innerliche Ähnlichkeit mit Sigmar Gabriel und dem Zustand der deutschen Sozialdemokratie. Um deren Elend zu entgehen, reichte diese Woche auch eine Reise von fünf Milliarden Kilometer nicht aus. jam

Foto: dpa/NASA

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