Studie: Frauen in Medien weiter unterrepräsentiert

Frauenanteil in deutschen Nachrichtenmedien beträgt 28 Prozent / Leichte Verbesserung in den vergangenen fünf Jahren

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Köln. Frauen sind in den deutschen Nachrichtenmedien einer Untersuchung zufolge weiter deutlich unterrepräsentiert. Mit durchschnittlich 28 Prozent liege die Präsenz von Frauen in den Nachrichten weiter deutlich unter den 50 Prozent, die ihnen als Hälfte der Bevölkerung zukomme, teilte der Journalistinnenbund am Montag in Köln mit. Die Organisation bezog sich auf das diesjährige Ergebnis der deutschen Erhebung für die weltweite Medienbeobachtung Global Media Monitoring Project (GMMP). Allerdings habe sich anders als international in Deutschland der »Gender-Gap« in den vergangenen fünf Jahren verringert.

In den klassischen Medien stieg die Beteiligung von Frauen an den Nachrichten deutlich von 21 Prozent auf 33 Prozent, wie es hieß. In Online- und Twitter-Nachrichten wurden 24 Prozent Frauen gezählt. Die Durchschnitt beträgt 28 Prozent. Bei der letzten Erhebung vor fünf Jahren waren Twitter-Nachrichten noch nicht Bestandteil der Studie, und Online-Nachrichtenkanäle waren lediglich als Pilotprojekt enthalten.

Deutlich erhöht hat sich laut Journalistinnenbund die Zahl der Redakteurinnen und Reporterinnen. In TV-Nachrichtenstudios stieg der Anteil der Redakteurinnen auf 50 Prozent und der der Reporterinnen auf 46 Prozent. Im Hörfunk lag die Zahl der Nachrichtensprecherinnen mit 79 Prozent sehr hoch, laut Journalistinnenbund handelte es sich hier aber eher um ein Zufallsergebnis. Im Print-Bereich sei noch immer von einem »Gender-Gap« zu sprechen: 69 Prozent der Reporter seien hier männlich. »In den Tageszeitungen scheinen die politischen Nachrichten noch immer eine Männer-Domäne zu sein«, hieß es.

Der Journalistinnenbund koordiniert in Deutschland die Erhebung für die Langzeitstudie GMMP der World Association for Christian Communication (WACC). An der Untersuchung, die seit 1995 alle fünf Jahre erhoben wird, beteiligten sich in diesem Jahr 114 Länder. Beim GMMP handelt es sich um einen internationalen Zusammenschluss von Forscherinnen, Studentinnen und Frauenorganisationen. Die Stichtagsuntersuchung ist laut WACC die größte Langzeitstudie zu Frauen in den Nachrichten und zur Beteiligung von Frauen an der Nachrichtenproduktion.

Weltweit stagnierten die Bemühungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern bei den Nachrichtenmedien, wie die WACC mitteilte. Der Anteil von Frauen in den Nachrichten liege in den traditionellen Medien mit nur 24 Prozent auf dem gleichen Niveau wie vor fünf Jahren. In den digitalen Nachrichtenplattformen betrage der Wert 26 Prozent. Auch die Zahl weiblicher Nachrichtenreporter weltweit lag den Angaben zufolge unverändert bei 37 Prozent. epd/nd

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