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Stadtgärten für Managua

Das Projekt CAPRI in Nicaragua arbeitet für eine ausgewogene Ernährung von Kindern

  • Lesedauer: 3 Min.
Was die Stadtgärten gegen den Hunger in Nicaraguas Hauptstadt Managua mit dem Recht auf Nahrung zu tun haben, darüber sprach mit CAPRI-Koordinatorin Rosario Bravo der Projektreferent von INKOTA Willi Volks. Die Organisation CAPRI hat das urbane Gärtnern als Überlebenskonzept etabliert.

nd: Beim Thema Hunger und Ernährungssicherheit in den sogenannten Entwicklungsländern denken viele an den ländlichen Raum. CAPRI arbeitet in der Millionenstadt Managua. Wie passt das zusammen?
Bravo: Hunger ist in Nicaragua eben nicht nur ein Problem auf dem Land, sondern auch in den Randvierteln von Managua, in denen wir arbeiten. Lassen Sie mich dafür etwas zurückgreifen auf die Entstehungsgeschichte meiner Organisation. CAPRI hat mit einem Mutter-und-Kind- Programm begonnen, mit dem Ziel, die prekären Lebensbedingungen von Kindern zu verbessern. Wir wollten uns dafür starkmachen, dass die Rechte der Kinder nicht missachtet werden, vor allem in den Bereichen Erziehung und Gesundheit. Wir haben dafür gesorgt, dass die Kinder zur Schule gehen konnten und sie mit Schulmaterialien und bei den Hausaufgaben unterstützt.

Das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit Ernährung zu tun.
Augenblick! Wir haben mit den Gesundheitsstützpunkten zusammengearbeitet, damit die Kinder regelmäßig untersucht und bei Krankheiten behandelt werden konnten. Dabei haben wir festgestellt, dass viele von ihnen unterernährt sind. Deshalb haben wir zusammen mit deren Müttern ein Hausgartenprojekt gestartet. Wir wollten das Problem bei der Wurzel packen und durch eigene Produktion die Ernährung der Kinder und ihrer Familien verbessern.

Ist CAPRI also eine Menschenrechtsorganisation?
Wir bezeichnen uns selbst nicht als Menschenrechtsorganisation, wir kümmern uns vor allen um die Probleme von Kindern. Über deren Rechte sind wir zu dem Menschenrecht auf angemessene Ernährung gestoßen. Weg von Mangel- und Fehlernährung ausschließlich mit Mais und Bohnen sowie Fast Food aus Tüten und Coca Cola, hin zu ausreichender und ausgewogener Ernährung, auch mit Gemüse, Obst und selbstgemachten Fruchtsäften.

Seit wann führen Sie die Projekte der Ernährungssicherheit durch?
Wir haben 2012 mit einem kleinen Pilotprojekt mit INKOTA angefangen. Noch heute ist es eine Ausnahme: Wir sind in Managua die einzige Organisation mit einem Projekt der Ernährungssicherheit, und auch in anderen Städten in Nicaragua gibt es kaum solche Initiativen. Deshalb holen wir uns das Wissen dort, wo es vorhanden ist: Uns unterstützt ein Landwirt aus der Bewegung Campesino a Campesino (Bauer zu Bauer) bei unserem Hausgartenprojekt. Seine Erfahrungen stammen aus dem ländlichen Raum, aber wir können auch für die Stadt davon einiges lernen.

Was bewirkt Ihre Arbeit?
Dank des Projekts leiden die Kinder nicht mehr unter Hunger. Und sie kennen ihre Rechte. Mit ihrer Theatergruppe spielen sie auch ein Stück, indem es beispielsweise um ihr Recht auf gesundes und ausreichendes Essen geht, um groß zu werden, und auch um das Recht darauf, ein gutes Zuhause zu haben, in dem sie nicht geschlagen werden.

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