Türkei kündigt Visumspflicht für Syrer an

Anakara plant syrische Bürger aus Drittländer nur noch mit Visum ins Land zu lassen

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Berlin. Die Türkei plant nach Angaben der »Bild«-Zeitung, ab Januar eine Visumspflicht für syrische Staatsbürger einzuführen, die über Drittländer einreisen. Wie die Zeitung unter Berufung auf EU-Kreise berichtete, kündigte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu diesen Schritt bei einem Treffen mit Regierungschefs von zehn EU-Ländern in Brüssel an. Menschen, die direkt aus Syrien flüchten, sollen von dieser Regelung nicht betroffen sein. Mit dieser Maßnahme wolle die Türkei gegen die steigende Zahl von Flüchtlingen vorgehen.

Syrien kündigt Visumspflicht für türkische Bürger an

Die syrische Regierung hat ihrerseits angekündigt, türkische Staatsbürger künftig mit einer Visumspflicht zu belegen. Das Außenministerium in Damaskus erklärte am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Sana, diese Maßnahme gehe auf eine Entscheidung der Türkei vom 9. Dezember zurück, ohne dies im Detail auszuführen. Die Regierung habe entschieden, »türkischen Staatsbürgern ohne Visum die Einreise nach Syrien zu verweigern«. Ankara trage die Verantwortung für die Konsequenzen, die dies für die Beziehung beider Völker habe, hieß es.

Ein Sprecher des türkischen Außenministeriums erklärte allerdings auf Nachfrage, es gebe keine Änderung der Visa-Politik für Syrer. Auf der Internetseite des Ministeriums heißt es noch immer, dass Syrer ohne Visum in die Türkei einreisen und sich dort maximal 90 Tage in einem Zeitraum eines halben Jahres aufhalten dürfen. Agenturen/nd

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