Türkei kündigt Visumspflicht für Syrer an

Anakara plant syrische Bürger aus Drittländer nur noch mit Visum ins Land zu lassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Türkei plant nach Angaben der »Bild«-Zeitung, ab Januar eine Visumspflicht für syrische Staatsbürger einzuführen, die über Drittländer einreisen. Wie die Zeitung unter Berufung auf EU-Kreise berichtete, kündigte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu diesen Schritt bei einem Treffen mit Regierungschefs von zehn EU-Ländern in Brüssel an. Menschen, die direkt aus Syrien flüchten, sollen von dieser Regelung nicht betroffen sein. Mit dieser Maßnahme wolle die Türkei gegen die steigende Zahl von Flüchtlingen vorgehen.

Syrien kündigt Visumspflicht für türkische Bürger an

Die syrische Regierung hat ihrerseits angekündigt, türkische Staatsbürger künftig mit einer Visumspflicht zu belegen. Das Außenministerium in Damaskus erklärte am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Sana, diese Maßnahme gehe auf eine Entscheidung der Türkei vom 9. Dezember zurück, ohne dies im Detail auszuführen. Die Regierung habe entschieden, »türkischen Staatsbürgern ohne Visum die Einreise nach Syrien zu verweigern«. Ankara trage die Verantwortung für die Konsequenzen, die dies für die Beziehung beider Völker habe, hieß es.

Ein Sprecher des türkischen Außenministeriums erklärte allerdings auf Nachfrage, es gebe keine Änderung der Visa-Politik für Syrer. Auf der Internetseite des Ministeriums heißt es noch immer, dass Syrer ohne Visum in die Türkei einreisen und sich dort maximal 90 Tage in einem Zeitraum eines halben Jahres aufhalten dürfen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -