Nun auch Ouagadougou

Martin Ling über den Angriff der Dschihadisten in Burkina Faso

Es sind beunruhigende Zeichen, die aus Westafrika kommen: Dort, wo der Islam traditionell keine fundamentalistischen Tendenzen aufweist, gewinnen Islamisten an Boden. In Mali wurde islamistischer Terror bis vor Kurzem noch als ein Problem der abgeschiedenen nördlichen Landesteile betrachtet, ehe 2015 ein Anschlag auf einen Nachtclub und ein Angriff auf ein Hotel jeweils in der Hauptstadt Bamako klar machten: Der Terror ist im Landeszentrum angekommen - zwei Jahre, nachdem eine französische Militärintervention Anfang 2013 in Mali den Vormarsch bewaffneter Islamisten in Richtung Süden gestoppt hatte.

Von Bamako nach Ouagadougou, der Hauptstadt des Nachbarlandes Burkina Faso, sind es gerade mal gut 700 Kilometer. Offenbar kein Problem für al-Mourabitoun, eine sich der al-Qaida im Islamischen Maghreb zuordnenden Terrorgruppe algerischer Provenienz, die sich wie den Hotelangriff in Bamako nun auch jenen in Burkina Faso auf die Fahnen schreibt. Die französische Militärintervention hat offensichtlich nur oberflächlich die Islamisten in die Defensive gedrängt, mehr definitiv nicht. Die Anschlagsintensität steigt in Westafrika. Burkina Faso zeigt einmal mehr: Nur eine Befriedung und Stabilisierung der Gesellschaften durch ökonomische Entwicklung wird dem Terror auf Sicht den Boden entziehen.

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