Zeit lässt nicht mit sich handeln. Aber wir können sie verwandeln in ein Gewebe aus betonten Momenten. Jetzt ist den Fußball-Verfallenen, im Absolutismus einer WM, ein sehr langer betonter Moment gegeben. Seit Langem ist der Dichter Albert Ostermaier – geb. 1967, einer der prägenden Lyriker und Dramatiker des Landes – auch ein Poet des Fußballs. Ostermaier, in seinem Leben ein Münchner, in seiner Leidenschaft ein Bayern-Münchner, stellte uns anlässlich der WM Gedichte zur Verfügung, die im Spiel den Kern der Existenz entdecken. Das Spiel als Da-Sein, auf dem man freilich nicht so eingängig zum Ziel kommt, wie Ex-Trainer Jürgen Klinsmann vor vier Jahren den Weg zum Weltmeistertitel beschrieb: »Kopf immer oben halten, Ball annehmen, passen, bum, bum.«