Rechte Hooligans marschieren in Magdeburg
Drohungen gegen Medienvertreter / Hunderte protestieren gegen Rechtsradikale - »Nationalismus ist keine Alternative« / Weitere Demonstration gegen Rechts für den Abend geplant
Berlin. In Magdeburg protestieren am Samstag Hunderte Menschen gegen einen Aufmarsch von rechten Hooligans und Neonazis. Unter dem Motto »Nationalismus ist keine Alternative« gingen bereits am Mittag rund laut Polizei rund 250 Menschen auf die Straße. Unter dem Motto »Ravende Europäer gegen Nationalismus und Intoleranz« (Regina) liefen sie zu lauten Musik-Bässen und mit »Refugees Welcome«-Rufen durch die Innenstadt. Am Abend ist noch eine Demonstration gegen Rechts geplant. Beim Bündnis »Block MD« hieß es zuvor, »lasst uns ein starkes Zeichen gegen den Rechtsruck setzen. Lasst uns deutlich machen, dass Nationalismus, Sozialchauvinismus und Rassismus keine Alternativen sind.« Das Magdeburger Bündnis gegen Rechts hatte zudem zur Teilnahme an stündlich stattfindenden Friedensgebeten im Dom aufgerufen.
Zu dem Aufmarsch der rechtsextremen Vereinigung »Gemeinsam Stark Deutschland« kamen nach neuesten Informationen der Polizei etwa 580 Rechtsradikale zusammen – mit schwenkenden Deutschland-Fahnen und »Widerstand«-Rufen. Sie liefen am Nachmittag unter dem Motto »Gegen linke Gewalt und Asylmissbrauch« durch Magdeburg, die Organisatoren stammen aus dem Umfeld der rechten Gruppierung »Hooligans gegen Salafisten«. Die Rechtsradikalen starteten ihren Marsch unter anderem mit Drohungen gegen die Medien - sie skandierten »Lügenpresse auf die Fresse« und »Wir kriegen euch alle«. Bei Veranstaltungen der Gruppe war es in der Vergangenheit in anderen Städten wiederholt zu Krawallen und Straßenschlachten gekommen, etwa im Herbst 2014 in Köln. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 1.000 Einsatzkräften vor Ort. nd/Agenturen
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.