Über 100 Tote bei Anschlägen in Syrien
Aktivisten: IS soll Serie von Anschlägen verübt haben
Beirut. Bei einer Serie von Anschlägen in den syrischen Küstenstädten Tartus und Dschableh sind am Montag nach Angaben von Aktivisten mindestens einhundert Menschen getötet worden. Wie die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, gingen in den beiden Städten insgesamt sieben Autobomben hoch. Tartus und Dschableh werden von regierungstreuen Truppen kontrolliert.
In Dschableh seien 53 Menschen getötet worden, in Tartus 48, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. Die Opfer seien »wahrscheinlich fast ausschließlich Zivilisten«. Fünf Autobomben seien von Selbstmordattentätern gezündet worden. Es gebe »eine hohe Zahl von Verletzten«.
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Sie steht den Gegnern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad nahe. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Nothilfegipfel der Vereinten Nationen
In Istanbul begann an diesem Montag der erste Nothilfegipfel der Vereinten Nationen. Bei dem Treffen geht es um eine bessere Koordinierung der Hilfe für die 125 Millionen syrischen Menschen, die laut UN auf Hilfe angewiesen sind. Am Vormittag will Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Rede vor den rund 5000 Teilnehmern halten.
Ein Ziel des Istanbuler Gipfels sei es, das Budget des Nothilfefonds auf eine Milliarde US-Dollar zu erhöhen, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier der »Rheinischen Post«. »Hier ist die internationale Gemeinschaft als Ganzes aufgefordert, Solidarität zu zeigen.«
Bei einer internationalen Geberkonferenz hatte die Weltgemeinschaft im Februar in London mehr als neun Milliarden Euro für die Opfer des syrischen Bürgerkrieges zugesagt. Mehr als die Hälfte davon sollte kurzfristig zur Verfügung stehen. Deutschland will bis 2018 2,3 Milliarden Euro zahlen, davon 1,2 Milliarden in diesem Jahr. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.