Jeder zweite Arztbesuch ist überflüssig
Berlin. Patienten in Deutschland gehen der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zufolge doppelt so häufig zum Arzt als es nötig ist. »Wir haben nicht zu wenig Ärzte, sondern zu viele Arztkontakte«, sagte KKH-Vorstand Ingo Kailuweit der »Bild«-Zeitung (Mittwoch). Die Hälfte der Arztbesuche sei überflüssig. Kailuweit warf Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor, Strukturreformen zu vernachlässigen. Dass es kaum Kritik an der Gesundheitspolitik gebe, liege daran, dass der Arbeitgeberanteil am Kassenbeitrag festgeschrieben sei. Im laufenden und kommenden Jahr rechnet Kailuweit mit einer Kostensteigerung für die gesetzlichen Kassen von 4,5 Milliarden Euro. »Das hätten die Arbeitgeber nie zugelassen, wenn sie die Hälfte davon hätten zahlen müssen«, sagte der Krankenkassen-Chef. Widerspruch kam von Ärzten und der Deutschen Stiftung Patientenschutz. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.