Antifaschist muss erneut vor Gericht
Staatsanwälte legen Revision gegen Freispruch für Tim H. ein
Dresden. Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat nicht vor, den Antifaschisten Tim H. in Ruhe zu lassen. Nach drei Prozessrunden innerhalb von sechs Jahren, die zuletzt mit einem Freispruch des Aktivisten endeten, beantragte sie erneut Revision.
Dem heute 40-jährigen wird weiterhin vorgeworfen, bei den Massenprotesten gegen den Neonazi-Aufmarsch in Dresden im Februar 2011 aufwiegelnd auf die Aktivisten eingewirkt zu haben. Tim H. wurde dreimal von der Dresdner Staatsanwaltschaft vor Gericht gestellt, weil er mit dem über ein Megafon geäußerten Spruch »Kommt nach vorne!« einen gewalttätigen Durchbruch von Nazigegnern durch eine Polizeisperre koordiniert habe.
Nun versucht die Staatsanwaltschaft ein viertes Mal, damit durchzukommen. Das Landgericht Dresden hätte klären müssen, so die Begründung, zu welchem Zweck der Angeklagte überhaupt ein Megafon mit sich geführt habe - »wenn nicht, um die unfriedliche Menge, den schwarzen Block, zu koordinieren und anzutreiben«. nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.