Bibliotheken unterstützen Heiko Maas
Urheberrecht
Deutschlands Bibliotheken haben sich hinter das von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) geplante neue Urheberrecht gestellt. Der Entwurf ermögliche den Einsatz von gedruckten Medien in der digitalen Forschung und schaffe endlich Rechtssicherheit für die Büchereien, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten »Frankfurter Appell« zum Auftakt des 106. Bibliothekarstags. Die Kritik von kleinen Verlagen und Zeitungshäusern sei ungerechtfertigt.
Der vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf zum Urheberrecht soll im Juni im Bundestag in zweiter und dritter Lesung behandelt werden. In den vergangenen Tagen war das Gesetz in der Union unter Beschuss geraten. Es werde noch »intensiv beraten«, kündigte CDU-Fraktionschef Volker Kauder an. Er forderte einen fairen Interessenausgleich zwischen den Ansprüchen der Wissenschaft und dem Schutz des geistigen Eigentums. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hatte das Gesetz dagegen als Anpassung an die digitalen Erfordernisse begrüßt.
Nur mit Hilfe des Gesetzes könnten Bibliotheken für Studierende weiterhin Scans von gedruckten Büchern anbieten, sagte Konstanze Söllner, Vorsitzende des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB). Dies sei auch im Interesse der Verlage, weil die Lehrenden an Hochschulen sonst auf andere Materialien auswichen. Das Gesetz sieht für die Scans eine Pauschalvergütung vor.
In Frankfurt kommen bis zum Freitag rund 3500 Bibliothekare zusammen. Der Bibliothekstag gilt als größter Fachkongress in Europa. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.