Protest gegen Abschiebungen in mehreren Städten
Aktionen gegen Sammelflüge in ganz Deutschland / Demonstrationen heute Abend in Nürnberg und Leipzig
In mehreren deutschen Städten gab es am Mittwochabend Proteste gegen die geplanten Abschiebungen nach Afghanistan – unter anderem in München, Bamberg, Frankfurt am Main, Göttingen und mehreren anderen Orten gab es Kundgebungen und Aktionen, auf denen die geplanten Deportationen nach Afghanistan kritisiert wurden.
In Frankfurt am Main protestierten AktivistInnen am Flughafen gegen die den Abend geplante Sammelabschiebung. Die Absage aufgrund der Explosionen in Kabul war für sie kein Grund, auf den Protest zu verzichten. »Wir können uns über die Absage nicht freuen, denn schon nächsten Monat wird es wieder einen Abschiebeflug geben«, sagt Sarmina Stuman, eine der OrganisatorInnen der Demonstration gegenüber der »Frankfurter Rundschau«.
In Nürnberg hatten Beamte am Mittwochmorgen versucht, einen jungen Mann während des Unterrichts abzuholen und zu seiner Abschiebung zu geleiten. Mitschüler versuchten, die Polizei davon abzuhalten. Mit einer Sitzblockade wollten sie die drohende Ausreise des 20-jährigen Berufsschülers verhindern.
Die Polizei ging daraufhin mit größter Härte gegen die Protestierenden vor. Hunde, Tränengas und Schlagstöcke kamen zum Einsatz. Heute Abend wird es in Nürnberg eine Kundgebung unter dem Motto »Schützt unsere Schülerinnen und Schüler – Keine Abschiebung von Menschen in Ausbildung und Arbeit« geben. Sie beginnt um 18 Uhr am Salvatorplatz vor dem Kultusministerium. Am Freitag ist eine Demonstration unter dem Titel »gegen Polizeigewalt und Abschiebungen« geplant. Die Demo startet um 15 Uhr am Berliner Platz.
In Leipzig wird es heute abend eine Demonstration in Gedenken an die Opfer von Kabul und gegen die Abschiebungen nach Afghanistan geben. Bei der Explosion in der afghanischen Hauptstadt wurden mehr als 80 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Die Organisatoren der Demonstration, die Gruppe »Zendegi – Gegen Abschiebungen nach Afganistan«, und das »Asylum Seekers’ Movement« wollen aber auch eine grundsätzliche Aussetzung der Abschiebungen nach Afghanistan erwirken. Die Demonstration beginnt um 18 Uhr am Wilhelm-Leuschner-Platz.
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