ARD knickt ein

Antisemitismus-Doku

  • Lesedauer: 2 Min.

Der zunächst von Arte unter Verschluss gehaltene Film »Auserwählt und ausgegrenzt. Der Hass auf Juden in Europa« wird am Mittwoch (21. Juni) in der ARD ausgestrahlt. Der Sendetermin für die 90-minütige Doku wurde auf 22.15 Uhr gelegt. Im Anschluss werde dem Thema eine Diskussionssendung mit Sandra Maischberger gewidmet. »Dabei werden auch die vom WDR beanstandeten handwerklichen Mängel der Dokumentation berücksichtigt«, hieß es in der Mitteilung. Der ursprünglich für Arte produzierte Film hatte für viel Wirbel gesorgt und war von »Bild.de« am Dienstag für einen Tag online gestellt worden. Seitdem kursiert er im Internet.

»Nach der Ablehnung durch Arte, die Dokumentation zu senden, hatte der WDR den Film nochmals sehr intensiv geprüft. Dabei wurden journalistisch-handwerkliche Mängel festgestellt«, erläuterten WDR und Das Erste. »So enthält der Film Tatsachenbehauptungen, für die es nach jetzigem Kenntnisstand des WDR keine ausreichenden Belege gibt. Auch sind Betroffene mit den im Film gegen sie erhobenen Vorwürfen nicht konfrontiert worden. Das aber gehört zu den Standards der journalistischen Arbeit. Darüber hinaus sind offenbar Persönlichkeitsrechte verletzt worden.« WDR-Intendant Tom Buhrow sagte: »Das Thema der Dokumentation war und ist uns wichtig. Und je wichtiger das Thema, desto genauer muss die journalistisch-handwerkliche Sorgfalt sein.« Man habe den Film intensiv geprüft und er selbst, so Buhrow, habe entschieden, die Dokumentation und »unsere handwerklichen Fragezeichen dazu transparent zur Diskussion zu stellen«.

Arte hatte den Film in Auftrag gegeben, sich aber wegen redaktioneller Einwände gegen eine Ausstrahlung entschieden. dpa/nd

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