Weniger Fördermittel für Tierschutz

Regierung in Schwerin verweist auf Kommunen

  • Hagen Jung
  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Bittere Kunde aus Schwerin für Mecklenburg-Vorpommerns Tierschutzbund: Im Entwurf des Doppelhaushaltes für die Jahre 2018 und 2019 hat die SPD/CDU-Landesregierung ihre Fördermittel für Investitionen der 24 Tierheime im Nordosten drastisch gekürzt. Die Fördermittel, etwa für den Bau von Katzenhäusern, sollen von bis zu 90 auf nur noch 50 Prozent der Kosten zurückgeschraubt werden.

Damit hatte der Landesverband der Tierschützer wohl kaum gerechnet, als Agrarminister Till Backhaus (SPD) noch im April bei einem Treffen mit ihnen stolz verkündete: Das Land habe dem Tierschutzbund in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. »Das ist im bundesweiten Vergleich ein Spitzenwert«, lobte Backhaus seinerzeit die Großzügigkeit seines Hauses.

Nun wollen seine Finanzplaner künftig auch jene 20 000 Euro streichen, die dem Landesverband sowohl 2017 als auch 2016 für die Kastration frei lebender Katzen noch zuflossen. Von diesem Geld konnten insgesamt rund 1000 Tiere daran gehindert werden, sich zu vermehren. Ein wichtiger Schritt im Rahmen des Tierschutzes, ist der Nachwuchs frei lebender Katzen doch zumeist erbärmlichen Lebensbedingungen ausgesetzt - und sorgt seinerseits für weitere Katzenkinder.

Das Agrarministerium verteidigt seine Kürzung der Tierschutzmittel mit dem Hinweis, dass die Kommunen dem neuen Doppelhaushalt zufolge mehr Geld als bisher vom Land bekommen und davon auch die Tierheime unterstützen sollten. Ob dies im notwendigen Umfang geschieht, ist allerdings fraglich angesichts knapper Kassen bei Städten, Gemeinden und Kreisen.

Voraussichtlich im Dezember wird der Landtag den Doppelhaushalt verabschieden. Zuvor wollen sich die Tierschützer mit ihren Sorgen nun direkt an Abgeordnete wenden, auch Demonstrationen sind geplant.

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