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Demokratie und Produktion

Tom Strohschneider zur Autokrise

  • Lesedauer: 2 Min.

Sowohl bei der Frage, ob und wie ein Umstieg auf ein anderes Antriebsmodell von Kraftfahrzeugen sinnvoll ist, als auch mit Blick auf das VW-Gesetz, das die Beteiligung Niedersachsens am gleichnamigen Autokonzern regelt, geht es auch: um Demokratie.

Der Vorschlag, Landesanteile an die VW-Belegschaft zu übertragen, um so mehr Mitsprache der Beschäftigten zu ermöglichen, zielt in die richtige Richtung. Es geht immerhin um jene, die die Produkte herstellen und damit den Reichtum, der ungleich angeeignet wird; die aber zweitens die Suppe auslöffeln müssen, wenn im Interesse dieser ungleichen Aneignung andere Ziele, etwa die der Beschäftigten, aus dem Blickfeld rücken.

Belegschaftsanteile allein lösen noch keines der Probleme der Autokrise, aber sie könnten eine Voraussetzung dafür sein, die gesellschaftlichen Verabredungen, die beim Umbau einer ganzen Industrie nötig werden, zu demokratisieren. Eben: die Demokratie auf das Werksgelände auszuweiten, wo sie trotz Mitbestimmung ein Schattendasein führt.

Natürlich: Das stellt auch Fragen nach der Rolle von Gewerkschaften, die mitunter mehr im eigenen als im Interesse von Beschäftigten und Res publica agieren. So, wie auch die Landesregierung. Und dennoch bleibt es richtig, jetzt einerseits das VW-Gesetz gegen Angriffe zu verteidigen - und zugleich für Mehrheiten zu werben, die einen Schritt darüber hinaus ermöglichen. Ein Schritt der Demokratisierung der Produktion.

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