Sozialverband: Der Unmut wächst
SoVD kritisiert »inhaltsleeren Schlafwahlkampf« / Menschen erwarten »klare Positionen zu den zentralen sozialen Fragen«
Berlin. Der Sozialverband SoVD hat den »inhaltsleeren Schlafwahlkampf« der Parteien vor der Bundestagswahl kritisiert und befürchtet, die Demokratie könnte dadurch Schaden nehmen. Verbandspräsident Adolf Bauer sagte der »Neuen Osnabrücker Zeitung«, die Taktik, »einen inhaltsleeren Schlafwahlkampf zu führen, mag aus der Sicht mancher Parteimanager bis zum Wahltag aufgehen. Aber das ist ein gefährlicher Trugschluss«. Die Wähler würden in Wahrheit »klare Positionen zu den zentralen sozialen Fragen« erwarten. Insbesondere die Zukunft der Rente gehört nach Bauers Ansicht spätestens jetzt auf die politische Agenda.
Im Sozialverband sei zunehmend zu spüren, »dass der Unmut unserer Mitglieder wächst«, sagte Bauer. Die Organisation hat 560.000 Mitglieder. »Wer ökonomisch im Nachteil ist, der hat eine ganz besonders stark ausgeprägte Wahrnehmung dafür, ob sich die Parteien in einem glaubhaften Wettstreit über bestmögliche Lösungen befinden.« Es entstehe derzeit aber »der Eindruck, dass es vielen Parteien weniger um Überzeugungsarbeit, sondern im besten Fall darum geht, die Wähler überhaupt für die Wahl zu motivieren«. Der SoVD befürchtet, dass vor allem einkommensschwache Wählergruppen das Interesse an Politik verlieren und warnt vor einer »schleichenden Entpolitisierung«. Agenturen/nd
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!