Marketingdirektor Dobrindt

Kurt Stenger über die Verkaufshilfe des Ministers für die Autokonzerne

Alexander Dobrindt sorgt schon mal vor: In seinen letzten Tagen als Bundesverkehrsminister dient er sich den Autokonzernen als neuer Marketingdirektor an. Die Bürger sollten zugreifen angesichts versprochener Rabatte beim Umtausch eines alten Stinke-Diesels gegen einen neuen. Und wäre die ministerielle Unterstützung für Privatunternehmen nicht schon plump genug, so nennt er auch noch explizit den VW Golf als Beispiel.

Aber was kann man auch anderes erwarten von einem Politiker, der über Jahre seine politische Macht für eine skandalumwitterte Branche einsetzt, die die Gesundheit der Bürger sowie den Schutz der Umwelt ignoriert? Dobrindt hat alles dafür getan, den Straßenbau zu fördern, Emissionsauflagen zu umgehen und neue Regelungen zu blockieren.

Aber Vorsicht, Herr Dobrindt: Für fehlerhafte Produktwerbung kann man juristisch belangt werden. In einigen Monaten werden womöglich die neuen Diesel wegen zu hohem Stickoxidausstoß aus dem Verkehr gezogen. Es ist eben anders als bei seinen politischen Missetaten als Minister - für die wird er, so meinen die Auguren, mit einem hohen Partei- oder Fraktionsposten von seiner CSU geehrt. Und sollte es doch anders kommen, wird irgendein namhafter deutscher Autokonzern Dobrindt für langjährige Verdienste mit einem hoch dotierten Lobbyisten-Job seinen Dank zollen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.