Kaltes, klares Wasser für alle

Die Initiative »Refill« setzt sich für kostenlosen Zugang zum Durstlöscher ein

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit einigen Wochen finden sich vor etlichen Cafés kleine blaue Aufkleber, welche die Besucher auf eine Neuheit in der Hauptstadt aufmerksam machen: Hier gibt es Wasser umsonst! Die Initiative nennt sich »Refill«, was zu Deutsch so viel wie »Auffüllen« bedeutet.

Ursprünglich kommt die Idee aus England und wurde zunächst von Stefanie Wiemann nach Hamburg gebracht. »Als wir von der Initiative hörten, war uns sofort klar, dass wir dabei sein wollen«, sagt Lena Ganssmann vom Verein »a tip: tap«. Zusammen mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Kreuzberger Geschäft »Unverpackt« brachte ihr Verein die Initiative nach Berlin. »a tip: tap« setzt sich seit sechs Jahren dafür ein, »dass Leitungswasser der Durstlöscher Nummer eins in Deutschland wird«, so Ganssmann.

Seit vergangener Woche finden sich die blauen Aufkleber auch vor dem Wahlkreisbüro des LINKEN-Abgeordneten Kristian Ronneburg in Marzahn-Hellersdorf. »Es gab schon einige interessierte Nachfragen, was das bedeutet«, sagt Ronneburg. Er selbst sei von der Idee, den kostenlosen Zugang zu Trinkwasser zu verbessern, sofort überzeugt gewesen. »Ich erhoffe mir durch mein Engagement einen Schneeballeffekt, sodass sich mehr Menschen an der Initiative beteiligen«, erklärt Ronneburg. Diese Rechnung geht bisher vor allem innerhalb der Linkspartei und bei den Grünen auf. So gibt es eine weitere Refill-Station in einem Bürgerstübchen am Cecilienplatz und eine bei der Abgeordneten Stefanie Remlinger (Grüne) in Pankow.

»Ich hoffe, dass im Wahlkampf noch mehr Parteien die Initiative unterstützen«, sagt Ganssmann. Insgesamt verläuft die Auffüllinitiative in Berlin schon erfolgreicher als in Hamburg. Während es in der Hansestadt bisher 69 Stationen gibt, sind es in Berlin schon 130 Stationen. Zudem gibt es 40 Trinkbrunnen, also insgesamt 170 Stationen. »Es gibt bisher noch zu wenig Trinkbrunnen in Berlin, daher ist diese Initiative so wichtig«, sagt Ronneburg. Im vergangenen Jahr startete »a tip: tap« unter dem Namen »Berlin leitungswasserfreundlich« eine ähnliche Initiative, für die sich jedoch nicht so viele Mitstreiter fanden.

»Vielleicht war die Zeit damals noch nicht reif«, erklärt Ganssmann. Jetzt ist sie zuversichtlicher, zumal ihr Verein gerade eine Förderung vom Umweltbundesamt erhalten hat, um den Mariannenkiez in einen leitungswasserfreundlichen Kiez zu verwandeln.

Schon jetzt kann man auf der Internetseite von »Refill Berlin« alle Stationen auf einer Karte sehen. Zudem ist auf der Karte auch zu erkennen, wo die Aufkleber erhältlich sind.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -