Was bedeutet »Stoma«?
Operativ geschaffene Körperöffnungen gibt es etwa für den Dickdarm, die Harnleiter oder den Dünndarm
Der Begriff Stoma stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie »Mund« oder »Öffnung«. In der Medizin beschreibt ein Stoma eine operativ geschaffene Körperöffnung - etwa für den Dickdarm (Colostoma), die Harnleiter (Urostoma) oder den Dünndarm (Ileostoma). Der häufigste Grund für den Eingriff sind Darmkrebs (meist bei älteren Menschen) und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn (eher bei Jüngeren). Auch Verletzungen, angeborene Fehlbildungen der Organe oder Stoffwechselstörungen können ein Stoma notwendig machen. Laut dem Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer GEK aus dem Jahr 2013 leben in Deutschland rund 160 000 Menschen mit einem Stoma.
Muss wegen einer Krankheit wie Morbus Crohn ein künstlicher Darmausgang gelegt werden, wird in der Regel ein Teil des Darms nach außen an die Bauchdecke genäht. Auf diese Weise entsteht eine gut Ein-Euro-Stück-große Öffnung. Dort wird der Stomabeutel befestigt, der den Stuhl auffängt. Menschen mit künstlichen Darmausgang müssen den Beutel immer tragen. Gerade zu Anfang kann ein künstlicher Darmausgang eine Belastung sein - nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Viele müssen sich nicht nur an die Tatsache gewöhnen, dass Stuhl und/oder Urin künstlich über ihre Bauchdecke abgeleitet werden, sondern sie schämen sich - auch, weil in der Öffentlichkeit wenig über Stomaträger gesprochen wird.
Das Stoma selbst ist keine Krankheit. Haben Stomaträger ihren künstlichen Darmausgang akzeptiert, können sie in der Regel ein normales Leben führen. Sie können schwimmen gehen, Sex haben und Kinder bekommen. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Stomaträger, die ihren Stomabeutel bewusst öffentlich zeigen. smh
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.