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Verdächtiger soll Anschlag geplant haben

Polizei nahm 19-jährigen Syrer in Schwerin fest

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Er soll einen »islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff« geplant und bereits konkret vorbereitet haben: Der 19-jährige Yamen A. ist am Dienstag in Schwerin von Spezialeinheiten festgenommen worden. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wurden Wohnungen in Hamburg und Schwerin durchsucht. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte, die Sicherheitsbehörden hätten »erneut einen schweren Terroranschlag in Deutschland verhindert«.

Der Syrer A. wurde durch Spezialkräfte der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes in Schwerin »wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat« festgenommen. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft fasste er spätestens im Juli den Entschluss, »in Deutschland inmitten einer größeren Menschenansammlung einen Sprengsatz zu zünden und dadurch eine möglichst große Anzahl von Personen zu töten und zu verletzen«. Ein konkretes Anschlagsziel hatte er aber offenbar noch nicht ins Auge gefasst.

A. wollte den bisherigen Erkenntnissen zufolge wohl den Sprengstoff TATP herstellen. Entsprechende Chemikalien seien bei der Durchsuchung der Wohnung gefunden worden, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler. Demnach wollte der 19-Jährige das TATP als »Initialsprengstoff« verwenden. Nach Einschätzung von Experten erlauben die bisherigen Erkenntnisse Rückschlüsse auf einen »Sprengsatz mit hoher Wirkladung«.

A. bestellte demnach über einen Versandhändler im Internet Chemikalien, die für die TATP-Herstellung notwendig sind. Zudem besorgte er elektronische Bauteile wie Funkgeräte, Batterien und einen Handy-Akku für eine mögliche Fernzündung. Dass die Chemikalien-Gebinde teilweise angebrochen und eines der Funkgeräte bereits manipuliert war, werteten die Ermittler als Hinweis darauf, dass A. bereits »erste Versuche unternommen hat, einen Zündmechanismus zu bauen«. Hinweise auf mögliche Mittäter oder Helfer gibt es nach Angaben von Staatsanwältin Köhler derzeit nicht. AFP/nd

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