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Einfach mal abschalten
Kurt Stenger über den Unwillen der Autokonzerne, Diesel sauberer zu machen
Seit fast zweieinhalb Jahren läuft der Dieselskandal nun schon - und noch immer fahren viele Autos mit illegalen Abschaltvorrichtungen durch deutsche Innenstädte. Das hat nun sogar das meist durch Untätigkeit aufgefallene Kraftfahrt-Bundesamt bestätigt, das die VW-Tochter Audi zu einem Rückruf zahlreicher neuer Dieselmodelle verdonnert hat, deren Abgasreinigung häufig im Off-Modus läuft. Und wieder verspricht ein Hersteller Besserung mittels (preiswerter) Software-Nachrüstung. Die (teuren) Hardwarelösungen kommen Audi nicht in die Tüte.
Noch immer setzen die Konzerne auf das Prinzip »Augen zu und durch«: Wenn man erwischt wird, probiert man es mit einem kleinen Update - wohl wissend, dass es weit effektivere Maßnahmen gäbe, die freilich zu Lasten des Fahrkomforts der Kunden ginge. Man glaubt, damit durchzukommen und den unglaublichen Zustand fortführen zu können, dass Dieselfahrzeuge mit nicht ausreichender Abgasreinigung einfach weiter die Luft in vielen Städten verpesten dürfen. Zwar hat man mit der Deutschen Umwelthilfe einen wirklich verbissen kämpfenden und nicht nachlassenden Gegner, doch mit gewieftem Anwaltsstab glaubt man, die anstehenden Auseinandersetzungen vor diversen Gerichten bestehen zu können. Damit es auch künftig bei der Abgasreinigung heißt: einfach mal abschalten.
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