Künstlerbrief an Merkel
Krieg gegen Kurden
Seit dem 20. Januar beschießt die türkische Armee die Grenzregion Afrin in Syrien. Bei der Offensive der Türkei gegen die Kurden kommt auch deutsche Militärausrüstung zum Einsatz.
In einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) haben am Freitag mehr als 90 Kulturschaffende, Künstler und Wissenschaftler gegen die ihrer Ansicht nach passive Haltung der Bundesregierung gegenüber der Türkei protestiert. »Falls Sie der Ansicht sind, dass die so genannten europäischen Werte, die deutsche Politiker gerne im Mund führen, glaubwürdig sein sollen, wenn Sie meinen, dass Demokratie, Völkerrecht und Menschenrechte mehr als Floskeln in Sonntagsreden sind, dann müssen die EU und Deutschland mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass die türkische Regierung ihren Angriff in Syrien sofort einstellt«, heißt es in dem Brief. Man wisse, dass die deutsche Regierung beim Versuch, die Flucht von Menschen aus den arabischen Krisenregionen nach Europa einzudämmen, auf die Türkei setze. »Ganz offensichtlich« verstehe dies die türkische Seite »als Freibrief (…) ihre politischen Gegner zu entrechten, Minderheiten im Land zu unterdrücken - und nun auch offen einen Krieg gegen die Kurden in Syrien zu führen«.
Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Briefes zählen unter anderem der Musiker Bela B., der Schauspieler Christoph Bach, die Musikerin Bernadette Hengst, der Musiker und Regisseur Schorsch Kamerun sowie die Filmemacherin und Schauspielerin Maria Schrader. nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.