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Maischberger kapituliert

  • Lesedauer: 2 Min.

Am kommenden Sonntag stimmen die Schweizer darüber ab, ob sie die Rundfunkgebühren abschaffen wollen. Auch in Deutschland wird das Referendum mit Interesse verfolgt. Könnte das Ergebnis in der Schweiz ein Menetekel für ARD und ZDF werden? Zöge ein Votum der Schweizer gegen die Rundfunkgebühr und damit faktisch gegen ein öffentlich-rechtliches Mediensystem, das wenigstens im Ansatz einen objektiven Journalismus garantiert, einen europaweiten Dominoeffekt nach sich? Wie könnte das Unheil hierzulande verhindert werden? So hätten die Fragestellungen lauten können, mit der die ARD-Moderatorin Sandra Maischberger zu zu ihrer Talkrunde am Mittwochabend (22.45 Uhr) einlädt. Stattdessen entschied sich die ARD für eine Formulierung, die wenig Selbstbewusstsein ausstrahlt und einer Kapitulationserklärung gleich kommt: »Wozu brauchen wir noch ARD und ZDF?«

Wer so fragt, liefert für die »Lügenpresse«-Krakeeler die negative Antwort gleich mit: »Für gar nichts mehr!« Die »Maischberger«-Redaktion setzt noch einen drauf. Man hätte, was die zweitschlechteste Lösung gewesen wäre, Parteipolitiker einladen können. Stattdessen entschied man sich für die schlechteste aller Varianten: Entertainer Thomas Gottschalk, WDR-Intendant Tom Buhrow, der Schweizer Kabarettist Emil Steinberger und der Medienunternehmer Georg Kofler dürfen sich mit der notorischen Gegnerin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden Beatrix von Storch streiten. Von Storch ist damit die einzige Politikerin, die einzige Parteienvertreterin in der Runde. Etwas Besseres hätte der rechtsnationalistischen Partei gar nicht passieren können. jam

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