Abgeräumt
Césars für »120 BPM«
Das Aids-Drama »120 BPM« hat bei der Verleihung der französischen César-Filmpreise abgeräumt. Die Produktion des französischen Regisseurs Robin Campillo handelt vom Kampf der 1989 gegründeten »Act-Up«-Bewegung gegen Aids. Sie wurde zum besten Film gekürt und erhielt insgesamt sechs Trophäen, darunter auch für das beste Originaldrehbuch und die beste Musik. Der Film, der in Cannes 2017 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, war mit 13 Nominierungen ins Rennen gegangen.
Bei der Feier am Freitagabend im Pariser Konzertsaal »Salle Pleyel« kamen französische Filmschaffende zusammen, darunter Isabelle Huppert, Marion Cotillard, Juliette Binoche und Daniel Auteuil. Viele Stars erschienen mit einem weißen Band am Reverskragen und Dekolleté. Das Zeichen steht für die Kampagne »MaintenantOnAgit« (Jetzt handeln wir). Sie setzt sich für die Unterstützung der Opfer von sexueller Gewalt ein und folgt dem Beispiel der Anfang Januar in den USA von rund 300 Hollywood-Stars gegründeten Initiative »Time’s Up«. Zu den Mitbegründerinnen von »MaintenantOnAgit« gehört Vanessa Paradis, die die Pariser César-Verleihung eröffnete.
Den César als bester ausländischer Film gewann »Loveless« des russischen Starregisseurs Andrej Swjaginzew. Das Drama handelt von einem Ehepaar, das vor der Scheidung steht und dessen Sohn spurlos verschwindet. Der Film wurde 2017 in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet und ist auch für den Auslands-Oscar nominiert. Der 54-jährige Regisseur war bei der Zeremonie nicht anwesend. Bewegend war die Verleihung des Ehren-Césars an die spanische Schauspielerin Penélope Cruz. dpa/nd
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