Der reichste Klimaschützer

Personalie

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Der UN-Chef wählt einen sehr reichen New Yorker für den Klima-Job - er heißt nicht Trump. So titelte die »New York Times« ironisch ihren Beitrag zu einer wichtigen Personalentscheidung im Hauptquartier der Weltorganisation. Michael Bloomberg war 2017 laut »Forbes« mit einem auf 46,8 Milliarden Dollar geschätzten Vermögen der achtreichste Mensch der USA. Doch nicht nur damit schlägt der Finanz- und Medienunternehmer den Immobilienhai im Weißen Haus deutlich. UN-Generalsekretär António Guterres lobte den 76-Jährigen jetzt als »wahren Anführer« im Kampf gegen den Klimawandel. Das macht den neuen Klimabeauftragten der Vereinten Nationen noch mehr zum Widersacher Trumps. Denn der hat das globale Pariser Klimaabkommen, um das jahrelang zäh gefeilscht worden war, als US-Präsident kurzerhand aufgekündigt.

Bloomberg dagegen soll die Umsetzung der Pariser Ziele vorantreiben. Was er auch schon seit 2014 als UN-Beauftragter für Städte und Klimawandel mit Erfolg getan hat. Zudem leitet das gewählte Mitglied der altehrwürdigen American Philosophical Society die Kampagne »America’s Pledge«, die Unternehmen und lokale Gesetzgeber in den USA ermutigt, ihren Beitrag im Sinne des Abkommens zu leisten. Er selbst hat z.B Gruppen, die sich gegen Kohlekraftwerke engagieren, mit Millionen Dollar unterstützt.

Als UN-Sondergesandter für den Klimaschutz wolle er nun mit staatlichen und nicht staatlichen Akteuren zusammenarbeiten, um vor allem Maßnahmen zur Emissionsreduzierung zu unterstützen, twitterte Bloomberg nach seiner Ernennung. Da sollten ihm auch seine politischen und ökologischen Erfahrungen als New Yorker Bürgermeister (2002 bis 2013) helfen. Bloomberg, als Sohn einer jüdischen Familie mit russischen Wurzeln in Boston geboren, gilt als liberaler Konservativer und reiste in der Politik sowohl auf dem Ticket der Demokraten als auch der Republikaner. Von Trump allerdings hält er gar nichts, weder als Politiker noch als Unternehmer. Der sei nur »ein Angeber«.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!