Marschieren gegen den Krieg
Die Friedensbewegung mobilisiert an den Ostertagen zu über 100 Veranstaltungen
Berlin. Krisenherde von Afghanistan bis Jemen, die türkische Armee mit deutschen Waffen in Nordsyrien und ambitionierte Aufrüstungspläne der Bundeswehr - die diesjährigen Ostermärsche finden vor dem Hintergrund einer Eskalation verschiedener internationaler Konflikte statt, auch teilweise unter deutscher Beteiligung. Die Friedensbewegung will an den Ostertagen mit Demonstrationen, Fahrradtouren und Mahnwachen ihre Kritik an dieser Entwicklung in die Öffentlichkeit tragen. Nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative sind bundesweit mehr als 100 Veranstaltungen angekündigt.
Der zentrale Ostermarsch-Aufruf des »Bundesausschusses Friedensratschlag« fordert unter anderem einen Stopp von deutschen Rüstungsexporten und von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Die Bundesregierung wird aufgefordert, den von der großen Mehrheit der UN-Mitgliedsstaaten beschlossenen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen. Zudem müsse die »Abschottung Europas gegen Flüchtlinge« sofort beendet werden.
Örtliche Bündnisse setzen zudem eigene Themen. Im westfälischen Gronau, wo die einzige deutsche Urananreicherungsanlage steht, nehmen die Ostermarschierer bereits am Karfreitag auch die zivile Nutzung der Atomkraft ins Visier. Die Veranstalter des Ostermarsches im Rhein-Ruhr-Gebiet rechnen in diesem Jahr angesichts der zahlreichen Krisenherde mit starkem Zulauf. »Das Interesse am Ostermarsch und an seinen friedenspolitischen Anliegen wächst wieder«, sagte der NRW-Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner, Joachim Schramm. Erstmals ruft auch das Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurdinnen und Kurden in Deutschland zur Beteiligung an den Ostermärschen auf. nd/Agenturen Seite 2
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