Kommunist mit Kultur

Sammlung Eduard Fuchs

  • Lesedauer: 2 Min.

Gemälde der bedeutenden Impressionisten Max Liebermann und Max Slevogt sowie Werke des französischen Realisten Honoré Daumier: Die unter den Nazis zwangsversteigerte Kunstsammlung des KPD-Mitbegründers Eduard Fuchs wird auf 20 000 Kunstgegenstände geschätzt. Wie viel die berühmte Sammlung heute wert ist, vermögen aber weder Kunsthistoriker noch seine Nachkommen Rosemarie und Bernhard Kosel zu schätzen. Sie wollen die in alle Winde zerstreute Sammlung wissenschaftlich rekonstruieren. Das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste unterstützt ihr Vorhaben insgesamt rund 78 000 Euro und erwartet dafür eine genaue Dokumentation.

Fuchs sei sich politisch stets treu geblieben, sagt sein Biograf. »Die SPD verließ er nach der Zustimmung zu den Kriegskrediten und die KPD nach dem Stalinterror.« 1933 flüchtete er nach Paris. Ein Teil der Kunstsammlung wurde geplündert und verbrannt; der Großteil auf Auktionen verkauft. Kosel habe es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Sammlung der Öffentlichkeit zu erhalten. »Ich will keine finanziellen Vorteile von der Sammlung haben«, betont er.

Fuchs sammelte in Berlin nicht nur Bilder und Grafiken, sondern hatte zudem ein Faible für Karikaturen und asiatische Kunst. So soll er nach der Queen die größte Sammlung des britischen Karikaturisten Thomas Rowlandson (1756 - 1827) besessen haben.

Woher hatte Fuchs das Geld für all die Kunst? Der Schriftsteller habe allein mit seiner »Illustrierten Sittengeschichte« eine Millionenauflage erreicht. Seine Frau Margarete sei zudem vermögend gewesen. Dazu kommt: Slevogt war ein enger Freund von Fuchs, auch Liebermann kannte er persönlich.

Der Aufenthalt jedes zweiten Werks ist unbekannt; die bedeutendsten finden sich in Stuttgart oder Cleveland, USA. dpa/nd

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