Angst um die grünen Klimaanlagen

Naturschützer: München verlor von 2010 bis 2015 10 000 Bäume

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Naturschützer wollen mit Baumschutzsprechstunden zum Erhalt der »grünen Klimaanlagen« in den Städten beitragen. »In Zeiten des Klimawandels mit steigender Hitzebelastung in den Stadtzentren sind Stadtbäume und innerstädtische Grünflächen als natürliche Klimaanlagen überlebensnotwenig für die Bevölkerung«, sagte Richard Mergner, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern am Mittwoch. In vielen bayerischen Städten und Gemeinden schwinde die Zahl der Bäume dennoch rasant. In München seien von 2010 bis 2015 trotz Ersatzpflanzungen rund 10 000 Bäume verloren gegangen.

Das bayernweite Projekt »Neue Chancen für alte Bäume« solle das Bewusstsein für positive Wirkungen der Bäume besonders in Städten schärfen - gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels. Studien prognostizierten bis Ende des Jahrhunderts eine rapide Zunahme von Hitzetagen mit Temperaturen über 30 Grad und der Tropennächte, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt. »In Städten verschlechtern die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Beton und Asphalt und der hohe Versiegelungsgrad die Situation zusätzlich und führten zu einer Stauung der Hitze«, betont Christian Hierneis von der BN-Kreisgruppe München.

Ein großer Laubbaum verdunste dagegen an einem heißen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser und kühlt somit seine Umgebung ab. Außerdem spendeten Bäume Schatten. Umso dramatischer sei der Verlust von Bäumen in Städten unter anderem wegen Bauvorhaben. Zum Schutz der Bäume hätten nur rund 100 von gut 2000 Kommunen eine Baumschutzverordnung erlassen. Bürger erhalten nun bei der Sprechstunde Auskunft zu Sicherheit, Baumschutz auf Baustellen oder bei Streit mit Nachbarn. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -