• Kultur
  • Nach dem Echo-Skandal

Kollegah und Farid Bang besuchen Auschwitz

Rapper folgten Einladung des Internationalen Auschwitz-Komitees / Blumen zu Ehren der Ermordeten niedergelegt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Rapper Kollegah und Farid Bang haben am Donnerstag die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht. Die Musiker wurden beim Gang durch die Gedenkstätte von Christoph Heubner, dem Exekutiv-Vizepäsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees, und Vertretern der Gedenkstätte geführt. An der berüchtigten Todeswand am Block 11 in Auschwitz legten sie zu Ehren der Ermordeten Blumen nieder.

Das Internationale Auschwitz-Komitee hatte die Rapper nach der heftigen öffentlichen Debatte um ihre Songtexte und die Auszeichnung mit dem Musikpreis Echo zu einem Besuch der Gedenkstätte eingeladen. Während des Zweiten Weltkrieges hatten die Nationalsozialisten in dem Konzentrationslager mehr als eine Millionen Menschen ermordet, die meisten von ihnen Juden.

Heubner erklärte nach dem Besuch: »Es ist gut, dass die Rapper Kollegah und Farid Bang heute die Konfrontation und die Begegnung mit der Geschichte von Auschwitz und mit sich selbst gesucht haben.« Die Rapper hätten die Gedenkstätte »nachdenklich, betroffen und voller Fragen« verlassen.

Farid Bang und Kollegah waren im April trotz Antisemitismus-Vorwürfen und massiver Kritik im Vorfeld mit dem Echo ausgezeichnet worden. Sie erhielten den Preis für ihr Album »Jung, Brutal, Gutaussehend 3«. Darin finden sich Textzeilen wie »Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow« oder »Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen«.

Die Auszeichnung der Rapper hatte bundesweit ein Welle der Empörung ausgelöst. Unter dem massiven öffentlichen Druck entschied der Bundesverband Musikindustrie, den Echo in der bisherigen Form abzuschaffen. epd/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!