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Bremen, Schleswig-Holstein und Berlin Spitze bei Inklusion

In Ostdeutschland gab es in den letzten Jahren weniger Exklusion von Kindern mit Förderbedarf - vor allem im rot-rot-grün regierten Thüringen gab es viel Bewegung

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Gütersloh. Bei der Entwicklung der schulischen Inklusion von Kindern mit Behinderungen gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Insgesamt sei der Anteil der Kinder, die an separaten Förderschulen unterrichtet werden, in den letzten Jahren gesunken, teilte die Bertelsmann Stiftung am Montag in Gütersloh mit. Besuchten 2008 noch 4,9 Prozent aller Schüler eine Förderschule, waren es 2017 nur noch 4,3 Prozent.

»Inklusion kommt an Deutschlands Schulen voran«, erklärte Stiftungsvorstand Jörg Dräger. »Die Chancen von Förderschülern, eine Regelschule zu besuchen, hängen allerdings immer noch sehr vom Wohnort ab.«

Spitzenreiter bei der Inklusion ist nach einer Analyse des Bildungsforschers Klaus Klemm Bremen, wo nur noch 1,2 Prozent aller Schüler auf Förderschulen gehen. Besonders niedrige Anteile separat unterrichteter Kinder haben auch in Schleswig-Holstein (2,1 Prozent), Berlin (2,8 Prozent), Hamburg (3,1) und Niedersachsen (3,4 Prozent).

In Baden-Württemberg (4,9 Prozent), Bayern (4,8 Prozent) und Rheinland-Pfalz (4,0 Prozent) ist dagegen die Quote der Förderschüler laut Analyse in den letzten zehn Jahren sogar gestiegen. Die höchsten Anteile von Kindern auf Förderschulen haben Mecklenburg-Vorpommern mit 6,0 Prozent, Sachsen-Anhalt (5,9 Prozent) und Sachsen (5,7 Prozent).

Im Vergleich zum Schuljahr 2008/2009 gab es den größten Integrationssprung in Bremen und Thüringen. In der Hansestadt wurden damals noch 4,6 Prozent aller Kinder mit Förderbedarf auf Förderschulen »abgeschoben« - im Schuljahr 2016/2017 waren es nur noch 1,2 Prozent. Im rot-rot-grün regierten Thüringen halbierte sich der Anteil beinahe von 7,5 auf 4 Prozent. Vor allem im Süden und Westen hapert es offenbar noch mit der Inklusion. Die Studienautoren schreiben: »In Ostdeutschland hingegen geht die Exklusionsquote erheblich zurück.«

Große Unterschiede bei der Inklusion gibt es den Angaben zufolge nicht nur regional, sondern auch je nach Förderbedarf. Während immer weniger Kinder spezielle Schulen für Lernbehinderte oder mit dem Förderschwerpunkt Sprache besuchten, nahm der Anteil separat unterrichteter Schüler mit sozial-emotionalen Handicaps, geistigen oder körperlichen Einschränkungen zu.

Um die regionalen Unterschiede bei der Inklusion zu verringern, forderte Stiftungsvorstand Dräger bundesweit einheitliche Qualitätsstandards. Impulse dazu erhoffe er sich vom geplanten nationalen Bildungsrat. Die Schulen brauchten mehr sonderpädagogische Kompetenz und Fortbildungen für die Lehrkräfte, um den unterschiedlichen Schülern besser gerecht zu werden. epd/nd

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