• Kultur
  • Buchmesse Frankfurt am Main

Ach, Helene ...

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: 1 Min.

Als sie am Fenster stand und einen riesigen Clown vorbeischweben sah, glaubte sie tatsächlich für Momente, dass sich etwas ändern könnte. Zum Besseren? »Der jüngste Tag, denkt sie.« Das Clownsgesicht wurde als Kulisse für »Ferdi Müllers Riesenschiffschaukel« zur Maimesse gefahren. Dass sie dorthin gehen wird, ist allerdings unwahrscheinlich. Sie muss ja sogar den Kopfsalat vor ihrem Mann verstecken, weil Karl verboten hat, solches Grünzeug zu kaufen. Aber am Abend wird sie den Salat putzen und eine Raupe finden, während Karl ...

Nein, das Ende der Geschichte, die uns Steffen Herbold erzählt, soll hier nicht verraten werden. Nur so viel: »Die stramme Helene« ist mit Wilhelm Buschs »Frommer Helene« nicht zu verwechseln. Martin Burkhardt hat sie gezeichnet, diese Arbeiterfrau aus Köln um 1965, im Radio hört sie vom Attentat auf den Schah von Persien, in der Ferne kratzt ein Starfighter am Himmel entlang. Wenn sie auf die Straße geht, trägt sie eine Sonnenbrille »wegen der Veilchen« - aber nicht mehr lang. (Kunstanstifter Verlag, 40 S., geb., 24 €).

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.