- Wissen
- Dr. Schmidt erklärt die Welt
»Mal gucken, was jetzt passiert«
Seit mein Handy runtergefallen ist, sind auf dem Display schwarze Kleckse aufgetaucht.
Klassischer Display-Totalschaden.
Die Kleckse können auch wandern und ihre Form verändern.
Die sind bei Flüssigkristalldisplays gar nicht ungewöhnlich. Die haben eine Hintergrundbeleuchtung, wie die meisten LCD-Fernseher oder Computer, und davor ist eine doppelte Scheibe. Zwischen den beiden Scheiben ist dieser sogenannte Flüssigkristall, und der hat die Eigenheit, Licht zu drehen, die Lichtschwingungsfrequenz …
Bin schon raus.
Die sorgt dafür, dass von dem Licht nur das zum Auge kommt, was der Computer haben wollte, Buchstaben, Ziffern oder Bilder. Für jeden Punkt, den du wahrnimmst, sind drei Pünktchen da - für rot, grün und blau, die das wegfiltern können. Je nachdem, was durchgelassen wird, siehst du dann. An der Stelle, wo das Ding beschädigt worden ist, ist der Abstand zwischen diesen beiden Scheiben für den Flüssigkristall etwas außer der Norm, und damit stimmen die elektrischen Felder nicht mehr, mit denen das auf- und zugemacht wird. Das von dir ist nur noch zu, daher schwarz. Und wandern können die Kleckse, weil je nach Druck der Abstand an verschiedenen Stellen anders ist. Deshalb bewegen die sich, wie ein Luftblase.
Was mach ich jetzt? In ärmeren Ländern würde man wahrscheinlich einfach ein neues Display drauf schrauben.
Man kann das sicherlich reparieren. Nur ist das wahrscheinlich nicht rentabel. Du kannst aber wenigstens dafür sorgen, dass das Handy ordentlich entsorgt wird. Deines sieht so aus, als könnte man es ganz gut in seine einzelnen Teile zerlegen. (Macht die Rückwand auf.) Nee, nur SIM-Karte und Speicherkarte gehen raus.
Das nervt total, dass jetzt alles wieder neu installiert ... Guck mal, Steffen, was macht das Handy denn jetzt? Jetzt spinnt es total rum!
Da ist jetzt irgendeine Einstellung fix.
Na super.
Mal gucken, was jetzt hier passiert (drückt irgendwas).
Jetzt macht es gar nichts mehr. Steffen!
Da haben wir ja zusammen was geschafft.
Oh Gott! Nichts antippen, das Entsperrmuster benutz ich nicht.
Hehe.
Steffen, mach mich nicht schwach! Was jetzt?! Guck! Wieder gut. Und jetzt kommt nämlich raus, dass du gar keine Ahnung von Smartphones hast.
Stimmt nicht. Ich hab nur keines. Aber ich hab mich schon immer für Technik interessiert, auch die, die ich nicht benutze.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!