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Video-Material widerspricht AfD-Schilderungen zu Überfall

Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung / Kein Schlaggegenstand erkennbar

  • Lesedauer: 2 Min.

Bremen. Nach dem Angriff auf den Bremer AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz hat die Polizei Videoaufnahmen von der Tat gesichert und ermittelt wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung. Die Bilder würden zwei Personen zeigen, die sich dem 66-Jährigen von hinten nähern, eine dritte laufe versetzt dahinter, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstagabend in Bremen mit. Einer der Unbekannten habe Magnitz von hinten niedergeschlagen, woraufhin dieser gestürzt sei. Anschließend sei das Trio vom Ort des Geschehens geflüchtet.

Lesen Sie auch den Kommentar »Verlogene Aufregung« zum Thema von Christian Klemm.

Auf dem bisher gesicherten Videomaterial könne der Einsatz eines Schlaggegenstandes nicht festgestellt werden, erklärte die Polizei. Der Abgeordnete habe bei der Attacke am späten Montagnachmittag eine stark blutende Kopfverletzung erlitten. Die AfD Bremen indes hatte in der Nacht nach dem Überfall erklärt, Magnitz sei mit einem Kantholz bewusstlos geschlagen worden. Täter hätten weiter gegen seinen Kopf getreten, als er bereits am Boden lag.

Der Angriff war bundesweit verurteilt worden. Die Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Alice Weidel und Alexander Gauland, bezeichneten die Tat als »feigen Mordanschlag« und gaben Politikern und Medien eine Mitschuld. Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele wies das zurück. Die Tat in Bremen als Auswirkung der politischen Auseinandersetzung mit der AfD zu sehen, sei »völlig unverantwortlich: Diesen Zusammenhang gibt es nicht«, sagte er. In einer Demokratie sei es erlaubt, »in drastischen Formulierungen schlimme Äußerungen oder Entwicklungen zu kritisieren«.

In der Hansestadt ist Magnitz kein Unbekannter. Der dem rechten AfD-Flügel zuzurechnende Immobilienkaufmann und sechsfache Vater wurde 2017 für Bremerhaven in den Bundestag gewählt.

Im Stadtstaat ist die AfD relativ schwach. In der Bürgerschaft hat sie sich seit ihrem Einzug 2015 - noch zu Zeiten der AfD von Bernd Lucke - in Einzelteile zerlegt. Nach Abspaltungen und Neugründungen hat die AfD nur noch einen Abgeordneten im Landtag. Das dürfte sich mit der Wahl am 26. Mai ändern. Es wird damit gerechnet, dass die AfD in Fraktionsstärke einzieht. Umfragen sehen sie in dem kleinsten Bundesland bei um die neun Prozent. Agenturen/nd

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