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Früh übt sich der Nachwuchslobbyist

Jana Frielinghaus findet, dass sich der neue Chef der Jungen Union für einen Job bei einem neoliberalen Thinktank qualifiziert hat

Eine auskömmliche gesetzliche Rente können »wir« uns in Zeiten des demografischen Wandels nicht mehr leisten. Das trichtern uns seit Jahr und Tag Experten ein, die im Dienst der von Unternehmerverbänden finanzierten »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft« (INSM) stehen, von öffentlichen Sendern aber als neutrale Wissenschaftler vorgestellt werden.

Bei Tilman Kuban, neuer Chef der Jungen Union, hat die Propaganda gewirkt. Er wetterte am Dienstag gegen die von der SPD vorgeschlagene Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung für Menschen, die mindestens 35 Jahre Beiträge gezahlt, Kinder großgezogen oder Angehörige gepflegt haben. Wenn die komme, »wird unsere Generation reich groß, aber arm alt«, barmte der 31-Jährige. Sein Alternativvorschlag könnte direkt von der INSM stammen: noch länger malochen und mehr betrieblich vorsorgen. Dabei versucht die SPD nur zu reparieren, was sie, genau diesem Mantra folgend, verbockt hat, nämlich Rente mit 67, drastische Senkung des Rentenniveaus und Zuschüsse für private Vorsorge, die den Versicherungskonzernen Milliarden in die Kassen gespült haben. Die Grundrente ist, gemessen an dem, was den Bürgern schon geklaut worden ist, nur ein kleiner Ausgleich. Unionspolitikern ist schon das ein Horrorszenario.

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