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Pedro Sánchez ist am Zug

Martin Ling über Spanien nach den Parlamentswahlen

Der Sozialdemokrat Pedro Sánchez ist Sieger der Parlamentswahlen in Spanien. Für das Land gewonnen ist damit noch nichts, außer, dass eine Dreier-Rechts-Regierung nach dem Modell Andalusien Spanien erspart bleibt. Sánchez' Kalkül mit den vorgezogenen Wahlen ist aufgegangen. Seine guten Umfragewerte als Mann des nüchternen Verstands, umgeben von erhitzten spanischen Nationalisten und katalanischen Unabhängigkeitsbefürwortern, haben sich an den Wahlurnen in einen Sieg für die PSOE umgesetzt.

Sánchez hat nun zwei rechnerische Alternativen: Eine Allianz mit den nationalliberalen Ciudadanos (Bürgern) würde ebenso zu einer absoluten Mehrheit genügen, wie ein Dreierbündnis mit der Linkspartei Unidas Podemos und den katalanischen Linksrepublikanern ERC, die in Katalonien erstmals eine Wahl gewannen.

Wenn Sánchez mutig ist, wird er für ein linkes Dreierbündnis kämpfen. Dafür bedarf es eines Kompromisses mit der ERC, für den sich beide Seiten bewegen müssten. Zielt Sánchez hingegen darauf ab, mit Ciudadanos ein Mitte-Rechts-Bündnis zu schmieden, wird der Katalonien-Konflikt weiterhin Spaniens Entwicklung überschatten. Und nicht alle Aspekte sind daran so positiv zu bewerten wie die Rekordwahlbeteiligung von über 75 Prozent. Dass es in Spanien bei Wahlen derzeit um grundlegende Richtungsentscheidungen geht, haben die Wähler dort begriffen. Zu treffen hat sie nun zuvorderst Pedro Sánchez.

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