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Mehr als ein paar Eisbären
Haidy Damm über den weltweiten Artenschwund
Ist ein Problem zu groß und global, sind Lösungen schwierig. Das ist bei der Klimakrise nicht anders als beim Artensterben. Dabei geht es längst um mehr als ein paar Eisbären oder die Anzahl der toten Insekten auf der Autoscheibe. Rund eine Million Arten sind laut dem Weltbiodiversitätsrat vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den kommenden Jahrzehnten. Das hat nichts mit der herkömmlichen Evolution zu tun.
Der Mensch ist der Hauptverursacher dieser Entwicklung. Der UN-Bericht listet Landwirtschaft, Abholzung, Bergbau, Fischerei und Jagd als Gründe für das Artensterben auf. Der Bericht will aufrütteln und gleichzeitig vermitteln: Es ist noch nicht zu spät. Wenn allerdings die Forschungsergebnisse nur dazu genutzt werden, Ziele statt Maßnahmen zu formulieren, dann ist nichts gewonnen. Am Beispiel Deutschland zeigt sich: Weder im Verkehrssektor noch in der Landwirtschaft ist eine Kehrtwende in Sicht. Es ist an der Zeit, auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu überlegen, was ein Umdenken konkret bedeutet. Dazu gehört die Abschaffung des kapitalistischen Denkens in allen Bereichen und ein Ende der Erzählung, ökonomisches Wachstum sei Teil der Lösung. Dazu gehört auch ein Ende der Überzeugung, der Mensch sei die Krone der Schöpfung.
Die andere Möglichkeit ist, in ein fatalistisches »Weiter so« zu verfallen. Dabei verliert am Ende auch der Mensch. Dem, was dann von der Erde übrig bleibt, ist das schnuppe.
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