Polit-Stripperin

Rapperin Cardi B tanzt lasziv und unterstützt die Präsidentschaftskandidatur von Bernie Sanders

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Weil sie ständig flucht, werde sie vermutlich nicht in Zukunft eine Polittalkshow moderieren, auch Präsidentin wolle sie nicht werden, weil es ihr wichtig sei, Versprechen auch einhalten zu können und der Job außerdem »keinen Spaß« mache. Doch Cardi B, Ex-Stripperin und millionenschwerer US-Popstar, unterstützt die Präsidentschaftskampagne von Bernie Sanders. In einem Nagelstudio in Detroit interviewte die Rapperin Sanders und stellte dabei Fragen zu Polizeigewalt, Lohnentwicklung und Migrationspolitik. »Ich liebe ihn jetzt noch mehr«, erklärte Cardi B nach dem Interview.

Sie wolle ihre Fans über die Präsidentschaftswahlen aufklären und hatte diese vorher um Fragen gebeten, so die Sängerin. In ihren Videos tanzt sie sonst ziemlich lasziv und tritt wenig bekleidet auf. Durch die Zusammenarbeit mit Cardi B wird Sanders-Kampagne so in einfache Sprache übersetzt und es werden Menschen angesprochen, die wenig politikinteressiert sind.

Es ist nicht das erste politische Engagement der Rapperin, die so Stereotypen über unpolitische Popstars Lügen straft. Ihr Markenzeichen ist lautes Auftreten und ihre langen Fingernägel, doch gleichzeitig hat sie immer wieder ihr Interesse für Politikwissenschaft und Geschichte durchblicken lassen. Ihr Lieblingspräsident ist der New-Deal-Präsident Franklin D. Roosevelt.

Sie sei reich und zahle viele Steuern, aber ihre Verwandtschaft in der Bronx in New York hätte mit vielen Problemen zu kämpfen, denen müsse die Regierung helfen, etwa mit der Einführung einer allgemeinen, freien staatlichen Gesundheitsversorgung.

Schon 2016 hatte die Tochter von Einwanderern aus der Karibik in einem kurzen, aber viralen Videoclip den Senator aus Vermont unterstützt: »Wählt Daddy Bernie, Bitches, sonst werdet ihr noch abgeschoben«, appellierte sie an ihre zumeist jungen und sehr diversen Fans. Unter diesen sind vermutlich auch einige junge Latinos und Migrantenkinder der ersten Generation, die unter Obama vom DACA Programm geschützt waren und jetzt von Abschiebung bedroht sind.

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