Klappt es diesmal?

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) denkt optimistisch, »dass es diesmal klappt«. Nach mehreren Terminverschiebungen soll der neuen Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld nun am 31. Oktober 2020 eröffnen. »Ich habe großes Vertrauen in die Geschäftsführung, dass der BER in elf Monaten tatsächlich an den Start geben wird«, versichert Woidke.

»Unglaublich - und hoffentlich wahr«, reagiert die Landtagsabgeordnete Marlen Block (LINKE). Nach jahrelangen Erfahrungen mit nicht gehaltenen Terminen bleibt sie skeptisch, zumal die Liste der auf der Baustelle noch zu erledigenden Dinge lang sei. »Erst wenn das erste Flugzeug abhebt, ist das Jahrhundertwerk vollbracht«, sagt Block.

Für die Planungssicherheit der Fluggesellschaften sei es »unabdingbar«, den Eröffnungstermin zu kennen, weiß Antje Kapek, Fraktionschefin der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. »Aber Ankündigungen gab es schon einige und auch der aktuelle Zeitplan ist sehr ambitioniert. Deshalb ist Skepsis weiter angesagt«, findet sie.

Berlins FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja meint: »Es sind noch viel zu viele Faktoren ungewiss, als dass man diesem willkürlich benannten Tag überhaupt Glauben schenken kann.« Erst am Morgen des 31. Oktober 2020 werde sich zeigen, »ob dieses Trauerspiel wirklich sein Ende gefunden hat«.

Die Wirtschaft wartet sehnsüchtig darauf. Das Wachstumspotenzial sei groß. Im Umfeld des Flughafens seien jetzt schon Tausende Arbeitsplätze entstanden, erklärt Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg.

Dagegen aufrechnen können die Freien Wähler Zehntausende Anwohner, für die der 31. Oktober 2020 ein »rabenschwarzer Tag« sein werde. Für sie werde sich das Leben dann in »unvorstellbarer Weise ändern«, so der Landtagsabgeordnete Mathias Stefke mit Blick auf Schallschutzfenster, Lüftungsanlagen und gedämmten Außenwände. Erst 25 Prozent der berechtigten Anwohner haben sie bekommen, rügt er.

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