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Das süße Gift
Kurt Stenger glaubt nicht an freiwillige Umkehr der Pestizidhersteller
Der Bayer-Konzern hat spätestens seit der Übernahme des Glyphosatherstellers Monsanto ein massives Imageproblem - ganz zu schweigen vom nicht abschätzbaren finanziellen Risiko durch Zehntausende Schadenersatzklagen in den USA. Statt daraus zu lernen, rollt die PR-Maschinerie an: In kitschigen TV-Werbespots im Rahmen der Kampagne »voranbringen« erläutern Bayer-Forscher gerade, wie sie »Hunger beenden, ein gesundes Leben für alle ermöglichen und dabei Ökosysteme schützen«.
Wären solche Sätze ernst gemeint, müsste die Agrarchemiesparte sofort die Produktion einstellen. Wie eine neue Studie aufzeigt, machen nämlich Bayer und die anderen großen Pestizidhersteller nach wie vor viele Milliarden mit für Mensch und Umwelt gefährlichen Mitteln. Besonders schlimm treiben sie es in Ländern, in denen die Lobbyverbände großen Einfluss auf staatliches (Nichts-)Tun haben. Dazu zählen viele arme Staaten und Schwellenländer wie Brasilien und Indien.
Wie in der Klimadebatte ist es nicht hinnehmbar, dass es Unternehmen bei PR-Ankündigungen belassen. Freiwilligkeit zerstört die Innovationsfähigkeit in den Konzernen. Oder anders gesagt: Ohne strenge staatliche und internationale Regulierung werden die alten tödlichen Gifte weiterhin die Geschäftszahlen von Bayer & Co. versüßen.
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