Gesundheit!

Die Bundesregierung streut Maßnahmen zur Corona-Prophylaxe über Anzeigen in Tageszeitungen / »neues deutschland« ist von der Aufklärungstätigkeit bisher weitgehend unberührt geblieben

Die Bundesregierung warnt die Bevölkerung derzeit regelmäßig: vor den Gefahren ungenügender Handhygiene etwa oder vorm unmotivierten Verlassen der Wohnung. Die Mahnungen zur Corona-Prophylaxe werden mit Anzeigen unters Volk gestreut; allerdings teilen die Zuständigen vom Anzeigenstreudienst offenbar ein, wer aufgeklärt werden muss und wer nicht. Die Annoncen erscheinen in den größeren Zeitungen, kleinere Blätter bekommen dagegen nichts ab. Das ist - abgesehen davon, dass zur Leserschaft jeder Zeitung gesundheitlich Gefährdete gehören - auch eine Form der gezielten Subvention. Denn natürlich werden die Anzeigen vom Inserenten bezahlt. »neues deutschland« ist von der Aufklärungstätigkeit bisher weitgehend unberührt geblieben; nur einmal erhielten wir nachträglich, auf Anfrage, ein Inserat mit dem Appell zum gründlichen Händewaschen. Mal abgesehen davon, dass die Bundesregierung eine sozialistische Tageszeitung nicht lieben muss, können sich die nd-Leserinnen und -Leser selbst einen Reim darauf machen, was ihre ganz persönliche Gesundheit und Krisendisziplin der Bundesregierung wert ist. Vielen Dank!

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