Neuer Putsch, alte Probleme

Martin Ling über den Sturz von Ibrahim Boubacar Keita in Mali

Es ist ein Sieg der Straße: Malis ungeliebter Präsident Ibrahim Boubacar Keita (IBK)ist abgetreten. Die Militärs haben das umgesetzt, was die breite oppositionelle Bewegung des 5. Juni (M5-RFP) - benannt nach dem Beginn der Massenproteste am 5. Juni 2020 - gefordert hat: den Rücktritt von IBK, der das Land ausgehend vom Putsch im März 2012 als seitdem einziger gewählter Präsident führte. 2012 putschten untere Armeeränge, weil sie sich im Krieg gegen die Islamisten im Norden von der im Süden residierenden Regierung im Stich gelassen sahen. Nun putschten sie, weil sich seit 2012 nichts an den grundlegenden Problemen in Mali geändert hat. Der Kreis hat sich geschlossen.

Wenn die neue Militärjunta ihren Anspruch umsetzt, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung: »Die Zivilgesellschaft und die sozialen Bewegungen sind eingeladen, einen zivilen politischen Übergangsprozess zu schaffen, der in allgemeine Wahlen zur Ausübung der Demokratie mündet.« Das Abkommen von Algier von 2015 hat Mali nicht befriedet. Die Minusma-Mission mit der Bundeswehr hat Mali nicht stabilisiert. Für ganz Mali gilt nun, was 2012 für den Norden galt: Ohne eine Entwicklungsstrategie wird diese Region nicht zu befrieden sein. Nur so lässt sich der Kreislauf durchbrechen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.