Kein Grad mehr

Fridays for Future und Ende Gelände heizen bei Aktionstag gegen Klimawandel und Kohlestrom ein

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Dass der menschengemachte Klimawandel immer dramatischere Folgen annimmt, sollte niemand mehr leugnen. Bald könnte sogar das permanente Eis im Norden Geschichte sein. »Wir bewegen uns in Richtung eines saisonal eisfreien Arktischen Ozeans - und dieses Jahr ist ein weiterer Nagel im Sarg«, warnte der Chef des Nationalen Schnee- und Eisdaten-Zentrums der USA, Mark Serreze, Anfang der Woche. Das Meereis sei fast auf ein Rekordtief geschmolzen, Hitzewellen in Sibirien und dramatische Waldbrände kämen hinzu. Ein »verrücktes Jahr da oben im Norden« eben.

Immer mehr Menschen wollen der sich anbahnenden Katastrophe nicht mehr tatenlos zusehen und fordern Maßnahmen. Vor mittlerweile zwei Jahren gründete sich die Bewegung Fridays for Future. Für diesen Freitag ruft sie wieder zu einem globalen Klimastreik auf. Allein in Deutschland soll unter dem Motto »Kein Grad weiter!« an mindestens 400 Orten demonstriert werden, weltweit sind demnach rund 2500 Streiks geplant. Gleichzeitig wird das radikalere Bündnis Ende Gelände am Wochenende wieder im Rheinischen Braunkohlerevier Aktionen gegen die fossile Energiegewinnung durchführen.

»Wir werden am Aktionstag unter anderem der Autoindustrie einen kleinen Streich spielen«, kündigt Maximilian Reimers vom linken Fridays-for-Future-Flügel im Gespräch mit »nd.DerTag« an. In der Autobranche halte man einfach weiter an veralteten Konzepten fest und gefährde damit Arbeitsplätze, die Umwelt und auch den Globalen Süden, so der Klimaaktivist aus Schleswig-Holstein.

Olaf Bandt, Vorsitzender der Umweltorganisation BUND, will auch die Politik in die Pflicht nehmen. »Die Bundesregierung muss endlich liefern«, so Bandt in einem Gastbeitrag für diese Zeitung. Die Regierung müsse beweisen, dass sie den Ernst der Lage und den gesellschaftlichen Willen erkannt hat. »Für echte Klimagerechtigkeit und einen sozialen und ökologischen Wandel der Gesellschaft - jetzt.« spo Seiten 2, 3 und 13

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!