Über Schweden zurück nach Berlin

Birthe Berghöfer ist Online-Redakteurin mit dem Schwerpunkt Geschlechterpolitik

Schon jetzt fühlt sich Birthe Berghöfer nicht mehr als die Neue in der Online-Redaktion. Dabei ist die gebürtige Berlinerin gerade einmal ein halbes Jahr dabei. Sie schreibt über Geschlechterpolitik und auch über Schweden. Als Teilnehmerin am europäischen Studierenden-Austauschprogramm Erasmus studierte sie ein Jahr an der Universität Lund und brachte sich mit ihren Kenntnissen von Sprache und Politik als freie Autorin beim »nd« ein. 2018 berichtete sie über die Parlamentswahlen bei den nordischen Nachbarn. Ihr erster Ausflug in den Journalismus war dies allerdings nicht.

Während ihres Masterstudiums in Gender Studies an der Berliner Humboldt-Universität schrieb sie für die seit 1989 bestehende Studierendenzeitung »UnAufgefordert«, die fünfmal im Jahr erscheint. Für ein Jahr war Birthe Berghöfer sogar Mitglied der Chefredaktion, bevor sie Mücken und lange Sommernächte ihrer Heimatstadt vorzog. Außerdem absolvierte sie ein zweimonatiges Praktikum bei den »Blättern für deutsche und internationale Politik«.

Neben Geschlechterpolitik interessiert sich die 29-jährige vor allem für die Kritische Theorie der Frankfurter Schule. Ein Grund für sie, ihren Bachelor in Politikwissenschaft in Marburg zu machen, einer linken Universitätsstadt im Südwesten der Republik. Geografisch liegt Marburg zwar in relativer Nähe zu Frankfurt am Main, allerdings fand sie den gewünschten Studienschwerpunkt dort nicht. So gründete sie mit befreundeten Kommilitonen einen Lesekreis. »Wir wollten zusammen die Dialektik der Aufklärung lesen, doch nach ein paar Seiten haben wir uns vor allem getroffen, um zusammen Bier zu trinken«, erzählt Birthe Berghöfer lachend.

Zurück in Berlin, kann sie sich im Rahmen eines Projekttutoriums an der HU schließlich doch intensiver mit der Kritischen Theorie auseinandersetzen. Das Thema ihres Tutoriums: »Kritische Theorie und feministische Perspektiven - Kritik, Gemeinsamkeiten und Erweiterungen für eine Gesellschaftskritik im 21. Jahrhundert«.

Nach ihrem Studienabschluss, den sie zwar für die HU, aber in Lund macht, entscheidet sie sich, wieder nach Berlin zu gehen, und bewirbt sich als Redakteurin beim »nd«. Zunächst hört sie nichts, doch Wochen später kommt überraschend ein Anruf: eine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Jetzt arbeitet sie fest angestellt in der Online-Redaktion.

»Noch muss ich mich an die 40-Stunden-Woche gewöhnen, da habe ich nicht einmal Zeit für Hobbys.« Früher tanzte sie, Standard und Latein, und trainierte für die Teilnahme an einem Halbmarathon. Den konnte sie allerdings wegen einer Verletzung nie laufen. Jetzt beschränken sich ihre sportlichen Aktivitäten aufs Radfahren: jeden Morgen 45 Minuten in die Redaktion und abends zurück nach Charlottenburg. Dabei führt ihr Weg sie auch durchs Brandenburger Tor. Die Veränderung dort findet sie bemerkenswert: »Anfang April war der Pariser Platz meist leer. Dann füllten ihn langsam politische Akteure, und jetzt sind es vor allem wieder Touristen.«

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.