- Politik
- Rechtsextremismus bei der Polizei
Leipziger Polizist wegen Rechtsextremismusverdachts suspendiert
Beamter soll sich bei Chat-Korrespondenz rechtsextrem und rassistisch geäußert haben
Leipzig. In Zusammenhang mit rechtsextremem und rassistischen Chats ist nun auch in Leipzig ein Polizist vom Dienst suspendiert worden. Der Beamte werde dringend verdächtigt, sich als Teilnehmer einer Chat-Korrespondenz rechtsextrem und rassistisch geäußert zu haben, teilte die Polizei am Freitagabend in Leipzig mit. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg habe die Leitung der Polizeidirektion Leipzig am Donnerstag über Erkenntnisse aus einem Chatverlauf informiert, um dienstrechtliche und strafrechtliche Prüfungen der zuständigen Dienststelle zu ermöglichen.
Der tatverdächtige Polizist müsse nun aufgrund seiner Äußerungen sowohl mit straf- als auch mit dienst- und disziplinarrechtlichen Konsequenzen rechnen, hieß es. Die weiteren Ermittlungen führe die Soko Rex des Landeskriminalamtes Sachsen.
»Das Handeln eines Einzelnen wirkt sich einmal mehr unmittelbar auf das Ansehen aller Kolleginnen und Kollegen der Polizei aus«, erklärte Polizeipräsident Torsten Schultze. Aufgabe der Polizei sei der Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. »Rechtsextremistisches Gedankengut hat in unserer Polizei nichts zu suchen«, betonte der Polizeipräsident: »Dessen Existenz darf daher nicht kleingeredet werden und wird in unseren Reihen nicht toleriert.«
In der vergangenen Woche waren rechtsextreme Chats von Polizisten in Nordrhein-Westfalen bekanntgeworden. 30 Polizistinnen und Polizisten wurden vom Dienst suspendiert, weil sie in privaten WhatsApp-Gruppen rechtsextremistische Propaganda ausgetauscht haben sollen. Ähnliche Vorfälle gibt es auch in Hessen. epd/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.