Testpflicht wäre effektiv

Kurt Stenger über falsche Anforderungen an Pflegekräfte

Werden die Heldinnen und Helden der ersten Coronaphase gerade zu den Buhmännern und Buhfrauen? Unter Pflegekräften, die in ständigem Kontakt mit der covid-gefährdetsten Gruppe stehen, sei die Impfbereitschaft gering, suggerieren Medienberichte. Für eine solche Einschätzung ist es freilich viel zu früh, und mancherorts fehlt es nicht an Impfbereitschaft, sondern an Möglichkeiten. Aber dass es Verweigerer gibt, ist klar - laut Umfragen vor allem aus Furcht vor möglichen Nebenwirkungen der neuartigen Impfstoffe. Der Ruf nach einer Impfpflicht für Pflegekräfte ist daher falsch, denn auch sie müssen sich entscheiden können, ob sie das (kleine) Risiko eingehen. Und diese wäre auch kontraproduktiv: Verweigerer würden ihre Jobs verlieren, was die ohnehin skandalös prekäre Arbeitssituation noch verschärfen würde. Durchimpfen allein könnte zudem dazu führen, dass man sich in womöglich trügerischer Sicherheit wähnt.

Zusätzlich zu möglichst breitem Impfen wäre hingegen eine Testpflicht für Pflegekräfte vor jeder Schicht, die die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert, praktikabler und zielführender. Auch für Besucher, ist zu ergänzen. Denn letztlich geht es um das, was die zunehmend konfuse Halbquarantäne der Gesamtbevölkerung nicht bringt: gezielten Schutz der Risikogruppen.

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