Werbung

Venezuelas viele Millionäre

Martin Ling über die unzureichende Erhöhung des Mindestlohnes

Eine Erhöhung des Mindestlohnes geht immer und überall in die richtige Richtung. Das trifft auch auf Venezuela zu. Dort wurde am 1. Mai der neue monatliche Mindestlohn verkündet: Er wurde um 288,8 Prozent erhöht beträgt nun sieben Millionen Bolívares statt 1,8 Millionen Bolívares. Wenn ein Mindestlohn in Millionen ausgedrückt werden muss, ist der Hintergrund immer derselbe: Die Währung war zuvor länger einem Prozess der Inflation und Hyperinflation ausgesetzt, sprich einem Prozess der Geldentwertung. Dort, wo Mindestlohnempfänger Millionäre sind, ist kein Grund zur Freude angesagt, sondern eine Zerrüttung geldwirtschaftlicher Verhältnisse offenkundig. Venezuela ist da keine Ausnahme.

Venezuelas Erhöhung des Mindestlohnes geht in die richtige Richtung und ist dennoch ein Muster mit wenig Wert. Umgerechnet handelt es sich derzeit um knapp 2,10 Euro, und es handelt sich um einen Monatslohn. Selbst mit dem »Lebensmittelbonus« von drei Millionen Bolívares ist das zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Ein Kilo Fleisch kostet in Venezuela etwa 3,12 Euro. Die Erhöhung des Mindestlohnes kann nur ein strategisches Element sein. Weit dringlicher ist es, die nationale Produktion von Agrar- und Konsumgütern auf Vordermann zu bringen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.