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Experten warnen vor deutlich schlimmeren Naturkatastrophen

Weltklimarat bereitet Sachstandsbericht zur Klimaerwärmung vor

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Genf. Vor dem Hintergrund von Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen beraten Vertreter von fast 200 Ländern ab Montag, um einen wegweisenden Bericht des Weltklimarats IPCC zu verabschieden. Die Klimaexperten warnen in dem Dokument vor noch deutlich schlimmeren Katastrophen für den Fall dass der Klimawandel nicht eingedämmt wird.

Seinen letzten umfassenden Sachstandsbericht zu den Folgen der Erderwärmung brachte der IPCC 2014 raus. Seitdem hat sich viel verändert - damals noch bestehende Zweifel daran, dass sich die Erderwärmung maßgeblich aufgrund von menschlicher Aktivität beschleunigt, sind unter ernstzunehmenden Wissenschaftlern inzwischen nicht mehr anzutreffen. Auch die Vorstellung, dass die Klimaauswirkungen ein Problem von morgen seien, hat sich im Zuge von Rekordhitze, Waldbränden und Überschwemmungen verflüchtigt.

Die Erde hat sich im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bereits um 1,1 Grad erwärmt. Das Pariser Abkommen soll die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad beschränken. Bereits bei einer Erwärmung um zwei Grad zeichnet der AFP vorliegende IPCC-Berichtsentwurf schwerwiegende globale Folgen für Mensch und Natur. Derzeit steuert die Erde aber sogar auf eine Erwärmung um rund drei Grad zu.

Der Zusammenbruch ganzer Ökosysteme, Wasser- und Lebensmittelknappheit und Krankheiten als Folgen der Erderwärmung werden demnach in den kommenden Jahrzehnten immer schneller um sich greifen - auch wenn es den Menschen gelingen sollte, ihren Treibhausgasausstoß zu reduzieren. Dabei sei der Mensch letztlich der größte Leidtragende der von ihm selbst verursachten Krise.

Besonders stark betroffen von den Klimafolgen sind laut Weltklimarat arme Länder. Aber auch Europa werde die Folgen zu spüren bekommen: Die dortigen Schäden durch Überflutungen würden sich bis zum Ende des Jahrhunderts auch bei einem hohen Maß an Anpassungsmaßnahmen deutlich erhöhen, prognostizieren die Berichtsautoren.

Der IPCC wertet für Entscheidungsträger in aller Welt wissenschaftliche Studien zum Klimawandel aus und formuliert Schlussfolgerungen als Handlungsorientierung für seine Mitgliedstaaten. Die Empfehlungen gelten als wegweisend für die globale Klimapolitik. Die IPCC-Gesandten der Mitgliedstaaten gehen die 20- bis 30-Seitige »Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger« des Berichts nun Wort für Wort durch und nehmen sie gegebenenfalls an.

Der Vorgang wird voraussichtlich zwei Wochen dauern, ein möglicher Veröffentlichungstermin ist der 9. August. Die Endfassung des mehrere tausend Seiten langen Berichts soll frühestens im nächsten Frühjahr veröffentlicht werden. Zuvor findet im November noch die UN-Klimakonferenz statt. AFP/nd

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