Werbung

Laschets rettender Strohhalm

Sebastian Weiermann über den Kampf um ein Jamaika-Bündnis

Wer Armin Laschet am Montag im Konrad-Adenauer-Haus gesehen hat und es nicht schlecht mit ihm meint, der will dem Mann einen Arm um die Schulter legen, ihm eine Aachener Printe in die Hand drücken und ihn von der Bühne begleiten. So verzweifelt wirkt sein Versuch, die Niederlage der CDU umzudeuten. Die 1,6 Prozentpunkte Vorsprung der SPD sind für ihn angeblich unbedeutend. Dass die SPD Stimmen gewonnen hat, während die CDU massiv verloren hat, ist egal. Laschet klammert sich an den Strohhalm, ein Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP schmieden zu können.

Seine entsprechende Ankündigung wirkt seltsam, nachdem den ganzen Tag schon innerparteiliche Kritik an ihm, seinem Wahlkampf und dem Zustand der Union geäußert wurde. Überall ist von einer Erneuerung die Rede, die die Christdemokraten nötig hätten. Laschet will nur strukturiert aufarbeiten. Dass Laschet so für Jamaika kämpft, ist kein Wunder. Wird er nicht Kanzler, ist seine Karriere vorbei. Als Oppositionsführer wird ihn die CDU nicht haben wollen. Zurück nach Düsseldorf kann er auch nicht. Was Laschet retten könnte, ist sein Talent zum Kungeln. Er ist mit Christian Lindner und Cem Özdemir befreundet. Beide könnten sich für eine Koalition mit ihm einsetzen. Fragt sich nur, ob sie zu diesem Risiko bereit sind.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -